Nach der Idee von Friedrich von Bodelschwingh und Karl Schnitger entstand 1890/1891 in Bethel (Bielefeld) die erste Brockensammlung, in der nach dem Bibeleintrag im Johannes-Evangelium 6, 12 keine Brocken verloren gehen sollten, sondern noch Brauchbares wiederverwertet werden sollte. Im April 1913 wurde die Gemeinnützige Brockensammlung ins Leben gerufen. Die Gründer waren Lübecker Bürger.
Die Brockensammlung hatte den Zweck, von den Lübecker Bürgern zur Verfügung gestellte nutzlos verwahrte Sachen an Hausrat, Mobiliar, Kleidungsstücken, etc. zu sammeln. Noch brauchbare Sachen sollten in Armut lebende Personen versorgt werden. Die erste Sammlung fand nach einem Bericht des Lübecker Volksboten am 15. März 1913 statt.
Zunächst war die Brockensammlung in der Schildstraße, dann von 1916 bis 1932 in den Salzspeichern an der Obertrave. Bis zur Einstellung der Tätigkeit 1942 saß der Verein am Töpferweg.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein Brockensammlung Lübeck e.V. am 6.2.1951 mit anderen von Henny Drückhammer neu gegründet. Henny Drückhammer war schon von 1916 bis 1942 Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Brockensammlung. Anlaufstelle waren eine Baracke am Konstinplatz, am Holstentorplatz und an der Kanalstraße, später in der Kleinen Burgstraße. 2010 folgte der Umzug in eine unter Denkmalschutz stehende ehemalige Turnhalle am Hauptbahnhof. Die Turnhalle wurde ab Mai 2010 für diesen Zweck saniert. An den Kosten beteiligten sich die Possehl-Stiftung und die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck.